Sneak Review: The Edge of Love
Darsteller: Keira Knightley, Sienna Miller, Cillian Murphy, John Rhys
Laufzeit: ca. 110 Minuten
Kinostart in Deutschland: 23.07.2009
FSK: ab 12 Jahren
Zur Handlung:
Wir schreiben das Jahr 1940, England befindet sich im Zweiten Weltkrieg, und London leidet unter den ständigen Luftangriffen der Deutschen. Die Sängerin Vera Phillips (Keira Knightley) wird beauftragt, in U-Bahntunneln u.ä. für die dort Wartenden zu singen, um die Moral der Leute aufrecht zu erhalten. Bei einem dieser Auftritte begegnet sie dort ihrer alten Jugendliebe, dem Dichter Dylan Thomas (John Rhys). Bei einem weiteren Treffen stellt Thomas ihr seine Ehefrau, die ehemalige Tänzerin Caitlin MacNamara (Sienna Miller) vor. Trotz Caitlins eifersüchtigen Art werden die beiden Frauen sehr gute Freundinnen und spielen auf ihre Weise eine wichtige Rolle in Thomas‘ Leben.
Doch nicht nur ihre alte Jugendliebe, auch ein anderer Besucher ihrer Auftritte hat ein Auge auf die Sängerin geworfen: obwohl der junge Offizier William Killick (Cillian Murphy) anfangs mehrfach von Phillips zurückgewiesen wird, schafft er es letztlich, ihr Herz zu erobern und sie zu heiraten. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer: Killick erhält den Befehl, in Griechenland gegen Partisanen zu kämpfen und muss seine Frau, Thomas und MacNamara, mit denen er sich ebenfalls angefreundet hat, zurück lassen.
Während ihr Mann im Krieg ist, kauft Vera zwei Häuser in Wales, in denen sie und ihre Freunde sich niederlassen. Dort erfährt sie nicht nur, dass Thomas und seine Frau sich gegenseitig betrügen, sondern gebärt auch einen Sohn, den sie und ihr Mann noch vor dessen Abreise gezeugt hatten.
Die Zeit vergeht, und Killick wird letztlich vom Militär nach Hause geschickt. Zurück bei seiner Familie und seinen Freunden schafft er es jedoch nicht, sich wieder im Alltag zurecht zu finden. Als er dann noch Gerüchte hört, ihr gemeinsamer Sohn Rowatt sei in Wirklichkeit das Kind von Thomas, sieht er endgültig rot und greift zur Waffe…
Kritik:
Liebesdramen zeichnen sich häufig dadurch aus, dass das tatsächlich dramatische einer Story erst langsam aufbauen muss, bis es dann zum Klimax kommt, in dem die Situation völlig eskaliert. Auch in „The Edge of Love“ ist dies nicht anders, jedoch zeigen sich hier die Schwächen des Films: Der Zuschauer wird unvermittelt in die Handlung hineingeworfen, ein tatsächlicher Aufbau des Spannungsbogens ist lange Zeit nicht zu erkennen. Während man sich mit der langatmigen Handlung herumärgert, bekommt man zusätzliche Probleme mit den teilweise sehr abstrusen Dialogen, die bisweilen unfreiwillig komisch sind. Auch wirken viele Kulissen eher künstlich, was dem Film doch einiges an Realismus nimmt, der ansonsten durchaus gegeben ist – schließlich handelt es sich bei Dylan Thomas und Caitlin MacNamara um zwei Personen, die es tatsächlich gegeben hat.
Allerdings gibt es nicht nur negatives über den Film zu berichten: Keira Knightley und Sienna Miller werden nicht zu Unrecht von allen Kritikern für ihre Darstellung der beiden Frauen gelobt. Knightley beweist erneut, dass sie abseits der großen Blockbuster-Produktionen durchaus herausragende Leistungen zeigen kann, und dieses Mal darf sie sogar musikalisch überzeugen. Für Miller, die im Business noch nicht so etabliert ist wie ihre jüngere Kollegin, können Rollen wie diese den Durchbruch in die Top-Liga der Hollywood-Schauspielerinnen bedeuten. Aber auch ihre männlichen Gegenparts Rhys und Murphy müssen sich nicht verstecken. Auch sie spielen ihre Figuren sehr glaubhaft und können hinsichtlich der Intensität ihres Spiels durchaus mit ihren Partnerinnen mithalten.
Fazit: Ehrlich gesagt hält mir nur die Leistung der Darsteller davon ab, dem Film eine wirklich schlechte Bewertung zu geben. Die Schwächen im Drehbuch, sowohl Handlung als auch Dialoge betreffend, sind zu schwerwiegend, um mir als Nicht-Anhänger des Genres einen Grund zu bieten, warum dieser Film unbedingt gesehen werden muss. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass sich dieser Film in den deutschen Kinos nicht durchsetzen wird und letztlich seine TV-Premiere bei arte feiern darf. Leider ist er wirklich nur für Genrefans und Die Hard-Fans der Darsteller empfehlenswert, alle anderen dürften von der Langatmigkeit des Plots abgeschreckt werden.
Bewertung: 5/10 Punkten
Also, da ich diesen Film auch gesehen habe find ich die Beschreibung und die Bewertung auch sehr gelungen. Hätte noch den Typen mit einbezogen, der vor uns saß und uns doof anmachte, weil wir schon währenddessen den Film ausgewertet hatten:D