Sneak Review Classics: Redbelt
Zunächst möchte ich erstmal ein paar ältere Reviews aus Online-Foren veröffentlichen und mal auf das allgemeine Feedback schauen, bevor es dann in die aktuellen Filme geht. Der erste Film aus meiner „Classics“-Reihe ist Redbelt.
Regie: David Mamet
Darsteller: Chiwetel Ejiofor, Alice Braga, Tim Allen, Randy Couture, Joe Mantegna, Rodrigo Santoro
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Kinostart in Deutschland: 18.09.2008
FSK: ab 12 Jahren
Kampfsportarten jeglicher Couleur waren schon immer ein populäres Thema von Filmemachern. Der Ruhm von Schauspielern wie Bruce Lee, Gordon Liu, Jackie Chan oder Tony Jaa beruht in erster Linie darauf, dass sie in ihre Filme Elemente traditioneller japanischer Kampfsportarten einfließen lassen. Boxerfilme wie „Raging Bull“ oder „Rocky“ zogen immer ein gutes Publikum. In Venedig war gerade mit „The Wrestler“ ein Film über Pro Wrestling erfolgreich. Und „Redbelt“ führt uns nun in die Welt des MMA im Allgemeinen und in die des Brazilian Jiu-Jitsu im Speziellen ein.
Zur Handlung:
Mike Terry (Chiwetel Ejiofor) ist Meister des Brazilian Jiu-Jitsu und Trainer für Selbstverteidigung. In seinem Dojo trainiert er unter anderem seinen Meisterschüler, den Polizisten Joe (Max Martini). Als die Anwältin Laura (Emily Mortimer) in seinem Dojo beinahe versehenlich Joe mit dessen eigener Waffe erschießt, gerät sein Leben aus der Bahn: wirtschaftlich schwer angeschlagen, stimmt er zu, Co-Producer eines Films des Schauspielers Chet Frank (Tim Allen) zu werden, um dort seine Kampfsporterfahrung einzubringen. Allerdings gerät er dadurch in eine Verschwörung, die letztlich zum Selbstmord von Joe führt und ihn zwingt, sein eher asketisches Leben als Martial Arts-Trainer aufzugeben, um selbst in einen MMA-Ring zu steigen…
Kritik:
Autor und Regisseur David Mamet hat es geschafft, eine große Anzahl Stars aus MMA und Film zu diesem Film zusammenzuführen. Während auf der einen Seite Leute wie Mike Goldberg, Randy Couture, Jean Jacques Machado, John Machado oder Enson Inoue zumindest Kurzauftritte haben (teilweise allerdings nicht unter ihrem eigenen Namen), fallen auf der anderen Seite „Home Improvement“-Star Tim Allen, Joe „Fat Tony“ Mantegna und der aus „300“ bekannte Rodrigo Santoro in Nebenrollen auf. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass Tim Allen auf die sonst für ihn bekannten Clownereien verzichtet und eine eher ernste Rolle einnimmt.
Die größte Schwäche des Films, der zudem die Frage aufwirft, ob und inwieweit MMA-Kämpfe inszeniert sind, ist ironischerweise die Story. Der Plot ist leider sehr lose erzählt, viele Handlungsstränge werden nur kurz angerissen, die Rollen und Bedeutungen einiger Charakter werden nicht genauer beleuchtet, kurzum: der Zuschauer hat viele offene Fragen, worauf er leider keine Antwort erhält. Dafür überzeugen die Kampfszenen, die weitaus realistischer wirken als in vielen anderen Filmen. Leider nehmen sie nur einen kleinen Teil des Films ein.
Fazit: „Redbelt“ ist ein Film, der höchstens MMA-Fans interessieren dürfte. Und selbst die dürften von der geringen Anzahl an Kämpfen eher enttäuscht sein. Für normale Kinogänger ist der Film eher nichts: Action-Fans stören sich an dem geringen Action-Anteil, die übrigen sollte die eher dürftige Handlung abschrecken. Jedenfalls ist es eher ein Film für das Spätprogramm am Freitagabend auf irgendeinem Privatsender als einer für die große Leinwand.
Bewertung: 5/10 Punkten